E-Mobilitätsförderung für 2021 verlängert

Die Neuzulassungen bei Elektrofahrzeugen steigen konstant. Damit das so bleibt, wurde die E-Mobilitätsförderung verlängert. Einen bitteren Beigeschmack bringt allerdings die NoVa-Erhöhung. Was uns 2021 erwartet.  

Aufgrund der strengen EU-CO2-Klimaziele ist es für die Hersteller wesentlich, rasch eine große Anzahl an elektrifizierten Fahrzeugen auf die Straße zu bringen. Denn nur so ist es überhaupt möglich, den vorgeschriebenen Flottendurchschnitt von 95 g CO2/km, der heuer erstmals schlagend wird, zu erreichen. „Die Neuzulassungen von elektrifizierten Fahrzeugen steigen konstant, bewegen sich jedoch weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Förderungen sind in dieser Phase entscheidend, um den Marktdurchbruch voranzutreiben“, so Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure. Neu: die aktuelle E-Mobilitätsförderung wird auch 2021 fortgeführt

Was gefördert wird

Auch im kommenden Jahr wird bei den Förderungen für E-Fahrzeuge zwischen Privatpersonen, Betrieben sowie Antriebsarten unterschieden. Voraussetzung für den Erhalt der Förderung ist unter anderem eine rein elektrische Mindestreichweite von 50 km. Neu ist, dass nun auch für Private eine Wertgrenze von 60.000 Euro gilt. Darüber hinaus wird die Errichtung von Ladeinfrastruktur und der Umstieg auf E-Nutzfahrzeuge äußerst attraktiv gefördert.

PHEV führen Kunden an neue Technologie heran

Plug-in-Hybride haben sich als sinnvolle Brückentechnologie etabliert, so Kerle: „Es ist daher wichtig, dass PHEV auch weiterhin gefördert werden. PHEV können die Stärken des batterieelektrischen Motors auf kurzen Strecken, beispielsweise in der Stadt, ausspielen – auf Langstrecken kommt ein effizienter Verbrennungsmotor zum Einsatz.“

 

© Reed Exhibitons Österreich
Förderungen für Elektrofahrzeuge können unterschiedlich hoch ausfallen. Was 2021 gefördert wird. 

© IV/Automobilimporteure/Zach-Kiesling
Die NoVa-Erhöhung trübt die Stimmung über die Verlängerung der E-Mobilitätsförderung bei Kerle. 

Bitterer Beigeschmack durch NoVA-Erhöhung

Getrübt wird die Freude über die Förderung von der vor einer Woche überraschend angekündigten Erhöhung der Normverbauchsabgabe (NoVa). „Dabei handelt es sich um eine Steuererhöhung quer über alle Fahrzeugklassen hinweg und nicht um eine Spreizung nach ökologischen Gesichtspunkten. Die Anschaffung eines innovativen, effizienten Neuwagens zu bestrafen, ohne Rücksicht auf den tatsächlichen Verbrauch und CO2-Ausstoß im Alltag, ist überholt und hat nichts mit einer ökologischen Förderung zu tun. Darüber hinaus führt die Steuererhöhung dazu, dass ältere Fahrzeuge länger gefahren werden, was aus ökologischer Perspektive kontraproduktiv ist. Es ist schade, dass nach der sinnvollen Maßnahme der E-Mobilitätsförderung nun die NoVA-Erhöhung einem Umstieg auf grundsätzlich saubere Fahrzeuge der neuesten Abgasklasse entgegenwirkt. Der ökologische Effekt ist nicht erkennbar“, so Kerle.

Insbesondere auch bei den Fahrzeugen der Klasse N1 zeige sich, wie fragwürdig die Maßnahme sei. Denn erstmalig wird die NoVA auch für leichte Nutzfahrzeuge fällig. Dabei handelt es sich in erster Linie um Kastenwägen, Pritschenfahrzeuge etc. und somit um alternativlose Betriebsmittel für Unternehmen. „Wenn inmitten der Covid19-Krise insbesondere Klein- und Mittelbetriebe massiv finanziell belastet werden, sollte die Sinnhaftigkeit der Maßnahme dringend in Frage gestellt werden“, so Kerle.

E-Neuzulassungen bei 5,1 Prozent

10.520 reine E-Autos wurden insgesamt zwischen Jänner und Oktober 2020 zugelassen. Das entspricht einem Anteil von 5,1 Prozent an den Gesamtzulassungen. Zum Vergleich, es wurden in den ersten zehn Monaten 5.479 Plug-in-Hybride in Österreich zugelassen. Über 38.000 E-Autos sind derzeit auf Österreichs Straßen unterwegs. Der Anteil am Gesamt-Pkw-Bestand von 5,08 Mio. beläuft sich entsprechend auf 0,8 Prozent. 

 

Quelle: Arbeitskreis der Automobilimporteure

Text von Jasmin Ladinig, Teamlead Content Management