Braucht jedes Transportunternehmen seine eigene Waschanlage?

Ein sauberes Fahrzeug ist die Visitenkarte eines Transportunternehmens, klar. Aber braucht es dazu wirklich eine eigene Waschanlage? Der Familienbetrieb Kusztrich meint ja. Ob das auch stimmt?

Eine Tankstelle mit Akzeptanz aller gängigen Tankkarten, eine Waschanlage, ein Hochregallager und sogar ein Imbiss zählen zum Angebotsportfolio der Familie Kusztrich an ihrem Standort in Potzneusiedl, in unmittelbarer Nähe der stark frequentierten Autobahn A4. Johann Kusztrich, der als Lkw-Fahrer 1993 den Schritt in die unternehmerische Selbständigkeit wagte, hat sich damit einen Traum erfüllt. Zum Fuhrpark zählen heute 18 Lkw – größtenteils WAB-Fahrzeuge – mit denen vorwiegend Baustoffe und Büromöbel, sowie saisonal Reifen und Feuerwerkskörper, in Österreich und in grenznahen Regionen der Slowakei und Ungarn transportiert werden.

„Eigentlich wollte ich mit fünf Lkw mein Auslangen finden, dann habe ich dasselbe bei 10 Lkw gesagt“, schwelgt Johann Kusztrich beim Besuch der Zeitschrift „Der Österreichische Transporteur“ in Erinnerungen. „Und jetzt haben wir 18“, unterbricht ihn Tochter Sabrina jäh aber doch augenzwinkernd. Gemeinsam mit ihrem Bruder Manuel steht sie seit Oktober vorigen Jahres offiziell dem Unternehmen vor. 

Einer muss das Sagen haben

18 Fahrzeuge seien eine Größenordnung in der Flotte, mit der man endgültig sein Auslangen findet, wie Manuel Kusztrich bestätigt: „In dieser Unternehmensgröße ist vieles möglich was zu unseren Vorstellungen passt. Mein Vater und ich springen zwischendurch – so Not am Mann ist – als Fahrer ein. Oder helfen in der Waschstraße.“ Da sei sich keiner im Team zu schade, wie Vater Johann bestätigt. Das alles sei in einer gewissen Größenordnung so nicht mehr möglich. Und: Fahrer zu finden sei auch jetzt schon schwer genug. „Überhaupt für den Einsatz in unseren Hängerzügen mit Ladebordwand“, erläutert Manuel Kusztrich, der 60 Prozent am Familienunternehmen hält. „Einer muss schließlich das Sagen haben und auch den Kopf hinhalten“, erläutert der Seniorchef die Beweggründe für die Firmenübergabe an seine beiden Kinder.

© Der Österreichische Transporteur / Marco Dittrich
Johann und Manuel Kusztrich (2. und 3. von rechts) mit Washtec-Geschäftsführer Matthias Bertoldi (rechts) sowie Gebietsbetreuer Robert Hafner (links) und Christian Friedwagner (Chemie Vertrieb).

© Der Österreichische Transporteur / Marco Dittrich
Hochdruck-Reinigung von Felge bis Dachkante beim LKW. 

30 Minuten-Schnellwaschprogramm

Kusztrich ist ein klassisches Familienunternehmen – auch Johanns Frau Eva ist von Anbeginn im Betrieb tätig. Von Sohn Manuels Interessen machte Johann Kusztrich den Bau des heutigen Firmensitzes abhängig. Der damals 27-jährige lernte Mechaniker und war dann als Fahrer tätig. „Du machst einmal alles im Unternehmen durch und dann sagst du mir, ob du das überhaupt willst“, diese klare Ansage hat Vater Kusztrich damals seinem Sohn mit auf seinen Weg gegeben. „Wäre da nicht ein klares Commitment gekommen, hätte ich nicht neu gebaut“, gibt er heute offen zu. 2013 war es dann soweit und es entstand der neue Firmensitz. „Der Glaube versetzt Berge … den Rest bewegen wir“, ist auf der Plane der Kusztrichs zu lesen. Worte, in denen sich die rasante Entwicklung des Unternehmens widerspiegelt.

 

Mehr als 4.000 Waschvorgänge

Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten ließ das Unternehmen nicht nur größer, sondern vor allem breiter werden: Das Hochregallager, die Tankstelle, der Imbiss und nicht zuletzt die Waschstraße tragen wesentlich zum Erfolg bei. Lediglich die Werkstatt fungiert nur für den Eigenfuhrpark – personell lassen sich so Synergien für die Waschstraße nutzen. „Wir wollten unbedingt eine eigene Waschanlage“, sagt Johann Kusztrich. Im Zuge des Neubaus des Firmenhauptsitzes kam hier für ihn „nur deutsche Qualität“ infrage. Man entschied sich für den Anbieter Washtec, dem „Erfinder der Portalwaschanlage“, der auf mehr als 35.000 installierte Maschinen weltweit als Referenz blicken kann.

Das Modell „MaxiWash Vario“ läuft zur vollsten Zufriedenheit, mehr als 4.000 Waschvorgänge wurden seit 2014 damit absolviert. Zuletzt kam man durchschnittlich auf 60 bis 70 Wäschen pro Monat – die Hälfte für Dritte. Von knapp 10 Euro (Pkw; brutto) bis 100 Euro (Silo/Tankwagen Handwäsche; netto) bewegt sich das preisliche Angebot. Für den Hänger- bzw. Sattelzug verlangt man 65,70 Euro, für einen Solo-Lkw mit Aufbau 44 Euro. „Im Schnitt sind es 65 Euro, die wir pro Fahrzeug erzielen“, sagt Manuel Kusztrich. Rund eine halbe Stunde dauert der Waschvorgang inkl. Vorwäsche mit Insektenschutz, etc. 

 

© Der Österreichische Transporteur / Marco Dittrich
Die Nutzfahrzeug-Anlagen von WashTec lassen sich individuell mit Unterbodenwäsche, Hochdruck-Sprühbögen, etc. optimieren. 

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Am Kusztrich-Hauptsitz in Potzneusiedl an der A6 wird ein breites Portfolio angeboten: Wasch- und Tankanlage für Lkw und Pkw (Diesel und AdBlue), Lager, Imbiss. 

Visitenkarte eines Transportunternehmens

Der eigene Fuhrpark wird fünf Mal im Jahr zusätzlich mit einer Unterbodenwäsche beglückt. Die MaxiWash Vario zeichne sich durch eine optimale Konturberücksichtigung aus, wie Washtec Österreich Geschäftsführer Matthias Bertoldi betont: „Dazu bietet sie vollautomatische Waschprogramme zur Außenreinigung von Lkw, Hänger- und Sattelzügen, Reisebussen, Transporter und Pkw. Eine Vielzahl von Ausstattungsmöglichkeiten erlaubt dabei so viel Individualität, wie es Nutzfahrzeugtypen gibt!“ Als technisches Highlight verweist er vor allem auf die doppelte Seitenbürstenlagerung oben und unten, die einen konstanten Anpressdruck und eine gleichmäßige Führung der Seitenbürsten ermöglicht. Sechs wirkungsvolle Seitenrotoren auf jeder Seite und der konturfolgende Hochdruck-Dachbalken sorgen auch bei starker Verschmutzung für intensive Reinigung.

Bei Kusztrich ist man nicht nur mit dem Waschergebnis zufrieden, sondern hebt man vor allem auch das Washtec-Service hervor. „Robuste Komponenten und hochwertige Verarbeitung“, wie Johann Kusztrich urteilt, sorgen letztendlich für niedrige Betriebskosten. „Unsere Kunden sind mit dem Waschergebnis zufrieden. Und wir sind es für unseren Fuhrpark auch“, betont Manuel Kusztrich abschließend. Ein wesentlicher Punkt, dem auch Matthias Bertoldi zustimmen kann: „Ein sauberes Fahrzeug ist schließlich die Visitenkarte eines Transportunternehmens!“

 

Quelle: „Der österreichische Transporteur - Offizielle Fachzeitschrift des Fachverbandes und der Fachgruppen des Güterbeförderungsgewerbes – Marco Dittrich