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AutoZum 2023 zeigt Innovationen für die Werkstatt von morgen

 

Vom 20. bis 23. Juni 2023 stand das Messezentrum Salzburg im Zeichen innovativer Produkte und Konzepte für die KFZ-Werkstatt der Zukunft. Die AutoZum, die internationale Fachmesse für den automotiven Aftersales Bereich, gab einen umfangreichen Blick auf die Veränderungen der Branche und neue Geschäftsfelder.

201 Aussteller aus 13 Ländern und 11.636 Besucherinnen und Besucher kamen zur 31. Ausgabe der Messe. „Die AutoZum 2023 war eine wichtige Veranstaltung für das KFZ-Gewerbe, das vor großen Veränderungen steht. Allerdings hat sich gezeigt, dass der Juni-Termin in diesem Jahr für die Branche nicht optimal war“, so Benedikt Binder-Krieglstein, CEO von RX Austria & Germany, dem Veranstalter der AutoZum. „Gemeinsam mit Vertretern der Industrie hatten wir diese Entscheidung zu einem Zeitpunkt getroffen, als die AutoZum aufgrund von coronabedingten Unsicherheiten bereits zwei Mal verschoben werden musste und wir der Branche die Möglichkeit zum dringend benötigen Austausch geben wollten. Die kommende AutoZum wird 2025 jedoch auf ihren angestammten Jänner-Termin zurückkehren“, so Binder-Krieglstein weiter. Dazu wird der Veranstalter in den engen Austausch mit den Ausstellern und Partnern gehen, um mit der AutoZum die KFZ-Branche bei ihrer Transformation zu begleiten.  

AutoZum bringt Denkanstöße

„Die gesamte Branche verändert sich im schnellen Tempo“, sagt Christian Konrad, Projektleiter der AutoZum. „Der Ausbau der E-Mobilität und anderer Antriebstechniken wie unter anderem Wasserstoff-Technologien werden zu einem veränderten Angebot bei Werkstattleistungen führen. Auf der AutoZum haben wir gezeigt, welche Chancen sich dadurch für den automotiven Aftersales ergeben und wie sich die heimische KFZ-Branche bestmöglich auf die Zukunft vorbereiten kann“, so Konrad.
 

Das bestätigt auch Ernst Kieslinger, Geschäftsführer der Autobedarf Karl Kastner GmbH: „Wir stehen derzeit vor großen Veränderungen wie neue Fahrzeugantriebe, Digitalisierung, aber auch Weiterentwicklungen im Bereich des Personalthemas, sprich Mitarbeitersuche. Zu all diesen Themen hat die AutoZum interessante Neuigkeiten und Denkanstöße bieten können.“

AutoZum Forum
© RX Austria & Germany / FRB Media

Wirtschaftsfaktor mit Innovationskraft

Die KFZ-Branche ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber – auch für das Bundesland Salzburg, wie KommR Peter Buchmüller, Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg, zur Eröffnung der AutoZum betonte. „Es gibt über 1.700 KFZ-Betriebe in Salzburg, davon knapp 1.000 Händler und 700 Werkstätten. Die Branche sichert damit 6.800 Arbeitsplätze“, so Buchmüller.

Knapp 650 Lehrlinge bildet die KFZ-Branche derzeit allein im Salzburger Land aus. „Die Lehre weiterzuentwickeln, ist wichtig. Es ist erfreulich, dass die Lehrlingszahlen steigen, denn von genau diesen fachnahen, ausbildungsspezifischen Berufen geht viel Innovationskraft aus“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll, der den Standort Salzburg in Zusammenarbeit mit den Universitäten zum Innovationsstandort ausbauen möchte.

AutoZum 2023
© RX Austria & Germany / FRB Media

Fachkräftemangel und steigende Anforderungen an Werkstätten

„Der Fachkräftemangel trifft auch die KFZ-Branche“, meinte Marco Dittrich, Herausgeber und Chefredakteur des Fachmagazins „Der österreichische Transporteur“ im Rahmen des Branchentalks bei der Eröffnung. „Die Branche muss sich darauf einstellen, einen attraktiven Arbeitsplatz zu schaffen. Das umfasst nicht nur die Bezahlung, sondern auch viele andere Parameter wie hochwertige Werkzeuge und moderne Gerätschaften, die die Arbeit erleichtern. Auf dieser Messe kann man zu diesem Thema viel sehen. Unternehmen müssen in diese Richtung gehen, um Mitarbeiter zu finden und tatsächlich auch langfristig an sich zu binden.“

Die Werkstatt von morgen

Für Helmut Stuphann, Leiter Bosch Automotive Aftermarket Österreich, ist nicht nur das Thema Fachkräftemangel eine Herausforderung, sondern auch Vernetzung und Digitalisierung. „Die Lösung liegt ganz klar in einer Steigerung der Produktivität – und hier kommt man am Thema Vernetzung und Digitalisierung nicht vorbei. Aus unserer Sicht ist das der derzeit der größte Hebel, um die Profitabilität der Wertschöpfung zu verbessern“ so Stupphann, der die Sonderschau „Vernetzte Werkstatt“ powered by BOSCH initiiert hat. Dabei konnten Besucher erleben, was eine vernetzte Werkstatt leisten kann, welche Vorteile sie für den eigenen Betrieb bietet und wie sie in der eigenen Werkstatt umgesetzt werden kann. Im Rahmen der Sonderschau wurde etwa das innovative „Remote Diagnose Service“ vorgestellt, das freien Werkstätten ermöglicht, ganze Arbeitspakete digital an einen Techniker außer Haus zu vergeben.

Neue Geschäftsfelder durch E-Mobilität

In der „Future Mobility Area” powered by EVALUS konnten sich die Fachbesucher umfassend über E-Mobilität informieren. Im Fokus standen dabei die Umrüstung von Werkstätten in Richtung E-Mobilität, Arbeitsplatzsicherheit oder der richtige Umgang mit Batterien – von der Verpackung über den fachgerechten Transport und die richtige Lagerung bis hin zum Recycling. Neue Geschäftsfelder wie etwa die Überprüfung des Ladeequipments wurden ebenfalls vorgestellt. „Angesichts der weiter steigenden Zulassungszahlen für E-Fahrzeuge ist es unerlässlich, sich ein Bild davon zu machen, was dies für das eigene Unternehmen bedeutet und welche Vorbereitungen notwendig sind, um weiterhin erfolgreich am Markt agieren zu können“, erklärte Deniz Kartal, Geschäftsführer von Evalus.

 

Die kommende AutoZum findet im Jänner 2025 in Salzburg statt.

Hochvoltbatterie, Future Mobility Area
© RX Austria & Germany / FRB Media

Stimmen der Aussteller:

„Aus unserer Sicht ist die AutoZum nach wie vor die Plattform, wenn es um die Automobilbranche geht. Wir stehen derzeit vor großen Veränderungen wie neue Fahrzeugantriebe, Digitalisierung, aber auch Weiterentwicklungen im Bereich des Personalthemas, sprich Mitarbeitersuche. Zu all diesen Themen hat die AutoZum interessante Neuigkeiten und Denkanstöße bieten können.“

Ernst Kieslinger, Geschäftsführer der Autobedarf Karl Kastner GmbH

 

Auf unseren Stand bei der AutoZum kommen viele Kunden, die sich neu aufstellen und orientieren müssen. Die Elektromobilität bringt mit sich, dass die Fahrzeuge kein Öl mehr brauchen und das heißt, die Betriebe brauchen mehr Durchsatz in der Werkstatt und damit neue Geschäftsmodelle. So wird bei der neuen Leichtbauweise in der Karosserie nur geklebt und genietet anstatt geschweißt. Das ist eine völlig neue Verarbeitungsweise, bei der wir den Kunden neue Lösungen für mehr Umsätze aufzeigen.

Harald Winkler, Divisionsleiter Automotive, Prokurist, Würth Handelsges.m.b.H.

 

„Wir freuen uns über regen Besucherverkehr und gute Kundengespräche. Unsere Kunden sind die Gestalter der Zukunft, und diese bringt einige Herausforderungen wie den Technologiewandel, ein neues Mobilitätsverhalten der Endkunden oder neue Vertriebssysteme im Fahrzeughandel mit sich. Wir möchten unsere Kunden bestmöglich zu unterstützen.

Alfred Rieder, Geschäftsbereichsleiter, Berner Gesellschaft m.b.H.