Ab in die virtuelle Reifenfabrik 

Die Reifenindustrie betritt zunehmend die Welt der künstlichen Intelligenz (KI) und revolutioniert damit ihre Produktentwicklung und Herstellungsprozesse. KI-Technologien bieten eine Fülle von Möglichkeiten für Innovationen und Effizienzsteigerungen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige herausragende Beispiele, die verdeutlichen, wie KI die Reifenbranche verändert und vorantreibt.

Von der Produktentwicklung über die Qualitätskontrolle: Die künstliche Intelligenz (KI) unterstützt die Reifenbranche dabei, innovative Lösungen zu entwickeln und die Prozesse zu optimieren. Wir haben einige prominente Beispiele, um den umfassenden Nutzen und die Effizienz zu veranschaulichen: 

Grüne Reifen

Durch die Analyse von Daten der Reifenmodelle sowie Fahr-, Straßen- und Wetterbedingungen kann KI dazu beitragen, Reifen mit verbesserten Leistungseigenschaften zu entwerfen – beispielsweise nachhaltigere Pneus.
Michelin hat mit „Sample“ ein System für die Analyse von Reifenabrieb entwickelt. Dabei sollen selbst winzigste Reifenpartikel und Partikel in direkter Nähe des Reifens analysiert werden – ein weiterer Schritt hin zur Entwicklung biologisch abbaubarer Reifenverschleißpartikel. 

Kontrolle ist besser

Bei der Qualitätskontrolle spielt KI eine entscheidende Rolle, um Fehler oder Unregelmäßigkeiten bei der Produktion zu erkennen. Bilderkennungsalgorithmen werden beispielsweise dazu verwendet, Oberflächenfehler oder Musterabweichungen zu identifizieren. Durch die automatisierte Überwachung können potenzielle Defekte frühzeitig erkannt und behoben werden, was zu einer höheren Produktqualität führt. 

Die virtuelle Reifenfabrik

Normalerweise dauert es drei Jahre, bis ein Reifen reif ist für ein Auto. In dieser Zeit wird entwickelt, getestet und optimiert. Die Anfangsphase hat bei Pirelli nun ein Simulator übernommen. Seit 2023 werden im Virtual Development Center (VDC) Reifen entwickelt, die es noch gar nicht gibt, sondern die die Automobilhersteller als virtuelle Versionen zur Verfügung stellen. Bevor der Reifen tatsächlich auf der Straße getestet wird, kennt man ihn also schon und kann erahnen, wie er sich verhalten wird. Die Vorteile: Zeit- und Materialersparnis. 

© shutterstock / OATZ To Go Factory
KI unterstützt die Reifenbranche in der Produktentwicklung

Mehr Reichweite

Um die Reichweite von Elektroautos zu erhöhen, braucht es bekanntlich möglichst wenig Rollwiderstand bzw. Luftwiderstand rund um den Reifen. Sumitomo Rubber Industries, die Muttergesellschaft vom Reifenhersteller Falken, hat das neue KI-gestützte Simulationsverfahren „Tyre Aerodynamic Simulation“ entwickelt. Der Luftstrom wird visualisiert – und somit kann ein äußerst energieeffizienter Reifen entwickelt werden, der 2027 auf den Markt kommen soll. 

Die digitale Assistenz

Vor allem im administrativen Bereich lassen sich durch KI Arbeitsprozesse und Abläufe stark vereinfachen und erleichtern und somit das Personal sinnvoller und effizienter einsetzen. 

FAZIT

KI bietet der Reifenbranche eine Vielzahl von Möglichkeiten, Innovationen voranzutreiben, Produktionsprozesse zu optimieren und die Effizienz zu steigern. Insgesamt führt dies zu wettbewerbsfähigeren Produkten, aber auch mehr Kundenzufriedenheit.